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Corona in Haiti – Krankenhäuser sind dicht

In Haiti geschieht das, wovor wir uns lange gefürchtet haben: COVID-Patienten werden an der Pforte des Krankenhauses abgewiesen. Und sterben auf dem Weg ins nächste.

In den Krankenhäusern selbst sieht die Lage genauso verzweifelt aus. Es fehlt an Schutzkleidung, an Medikamenten und an Personal – Menschen, die sich kümmern. Das größte Problem im Moment ist jedoch der Sauerstoff! Es gibt nicht genug davon und er wird immer teurer.

Pater Richard verurteilt hohen Preis für Sauerstoff

Es scheint, als trieben die Weltmärkte die Preise für Sauerstoff gerade in die Höhe, schreibt Pater Richard Frechette auf seinem Newsblog. Zwischen seinen Zeilen: Anklage. Und die voraussehende Einschätzung: „Als nächstes zahlen wir 22 US-Dollar pro wiederaufgefüllte Flasche. Wir waren mal bei 12 Dollar. “ Der Preisanstieg hätte zu keinem schlechteren Zeitpunkt kommen können, so der 68-Jährige. Aber Aufgeben ist keine Option.

Seit Mai steigt in Haiti die Zahl der Infizierten

Pater Richard, der gleichzeitig auch Mediziner ist, kämpft seit vielen Jahren an vorderster Front für die Ärmsten in Haiti. Dass das Coronavirus nun gerade diese trifft, beobachtet der 68-Jährige mit großer Sorge. „Unter den COVID-Patienten, die zu uns kommen, sind viele Nonnen.“ Diese, so der Pater, seien täglich bei den Ärmsten, in den Slums und auf der Straße. Dass nun ausgerechnet Nonnen verstärkt unter den COVID-Patienten sind - ein sicheres Zeichen dafür, dass sich das Virus vor allem in den Armenvierteln stark verbreitet.

Spenden Sie für Sauerstoff!

Die Haitianer sind der Corona-Pandemie nahezu schutzlos ausgeliefert. Das Land ist nicht in der Lage, Sauerstoff in großem Stil in eigenen Fabriken zu produzieren. Denn für die Erzeugung von Sauerstoff wird Brennstoff benötigt. Und der ist teuer.

Hoffnung gibt es bei denen, die den Sauerstoff zumindest in kleinen Mengen selbst produzieren können. Wie zum Beispiel das Krankenhaus unserer Partnerorganisation St. Luc in der Hauptstadt Port-au-Prince. Hier arbeitet ein Team im Schichtdienst, rund um die Uhr und befüllt Tanks mit dem lebensrettenden Gas. Aktuell kommt das Team pro Tag jedoch gerade mal auf 40 Flaschen.

Corona in Haiti - Transport von Sauerstoffflaschen für COVID-Patienten

Sauerstoff ist ein stark nachgefragtes Gut in Zeiten der Pandemie. Viele produzierenden Firmen liefern aktuell vor allem nach Indien.

Diese Menge deckt den Bedarf für Nicht-COVID-Patienten. Für alle anderen muss die Fondation St. Luc Sauerstoff dazu kaufen. Aktuell sind von den 115 COVID-Patienten auf der Intensiv-Staiton 100 dringend auf Sauerstoff angewiesen. Aufgrund der hohen Nachfrage aus Indien und Brasilien sind die Preise aktuell viel zu hoch.

Bitte spenden Sie!

Die Corona-Krise ist noch nicht vorbei. Pro Tag kostet der Sauerstoff für einen Patienten 42 Euro. Pater Richard berichtet uns außerdem, dass die St. Luc Organisation 800 zusätzliche Tanks benötigt, die mit Sauerstoff gefüllt werden sollen. Ein Tank kostet 250 Euro. Auch die Produktionsanlagen sollen ausgebaut werden.

Benötigt werden außerdem dringend Handtücher, Spannbettlaken, Medikamente und Vitamine, die das Immunsystem stärken. Auch dafür sind die Preise in den vergangenen Monaten stark gestiegen.


Bitte helfen Sie den erkrankten Menschen in Haiti und spenden Sie!

Für die erkrankten Menschen zählt jeder Euro!