Patientin mit Coronasymptomen im nph Krankenhaus.

Erste Coronapatienten im nph-Partnerkrankenhaus in Haiti

Die medizinischen Teams im St.-Luc-Krankenhaus sind bereit, es mit dem Virus aufzunehmen. Der Direktor des Hospitals ist besorgt, weil es an Schutzkleidung fehlt.

„Mit Körper und Seele“ habe sich sein 40-köpfiges Spezialteam dem Kampf gegen das Coronavirus verschrieben, sagte Dr. Marc Edson Augustin vor einigen Tagen der haitianischen Tageszeitung „Le Nouvelliste“.

Ärztin im St. Damien Krankenhaus ist bereit ihren Teil zu Bewältigung der Corona-Krise beizutragen.

Unser medizinisches Personal im St. Luc Krankenhaus ist entschlossen ihren Beitrag zur Bewältigung der Coronakrise beizutragen.

Er ist Leiter der medizinischen Programme der St.-Luc-Stiftung in Haiti, die unter anderem das gleichnamige Krankenhaus betreibt. Dort kümmert sich ein Team aus Ärzten, Schwestern und Pflegern sowie Hilfspersonal ausschließlich um Coronapatienten, damit der reguläre Krankenhausbetrieb wie sonst auch weiterlaufen kann.

Verdachtsfälle werden sofort isoliert

Auf der Spezialstation für infektiöse Erkrankungen der Atemwege, zu denen auch Corona zählt, liegen nun erste Patienten. Bereits seit Mitte März hatte sich das 80-Betten-Haus auf diese Fälle vorbereitet, die separate Station eingerichtet und in der Patientenaufnahme alle Verdachtsfälle sofort an die Spezialstation verwiesen. Vier Coronapatienten sind mittlerweile von den Behörden dorthin verwiesen worden, weitere zwei hatten sich selbst eingewiesen. Dazu kamen 33 Verdachtsfälle, die sich nicht bestätigten.

Hier warten Patienten mit Coronasymptomen auf ihre Behandlung.

Besucher mit Covid19-Symptomen warten besorgt darauf, das sie medizinisch betreut werden.

Dringend gesucht: Schutzkleidung, Masken und Handschuhe

Stand 24.4.2020 gibt es in Haiti offiziell 72 Infizierte; fünf Menschen sind bereits an den Folgen von Corona verstorben. Die Zahlen sind vergleichsweise gering in dem Elf-Millionen-Einwohner-Staat. Das Gesundheitssystem ist allerdings schwach. Daher können die medizinischen Einrichtungen nicht so gründlich testen wie in anderen Ländern. Hochproblematisch ist die Versorgung von Ärzten, Krankenschwestern, Pflegern und anderem Personal in den Praxen und Krankenhäusern mit Handschuhen, Schutzkleidung, Masken und Desinfektionsmitteln.

nph-Kinderkrankenhaus ist ebenfalls vorbereitet

Die Apotheke des nph-Kinderkrankenhauses St. Damien hat daher bereits ihre Produktion von Desinfektionsmitteln verdoppelt. Das Kinderkrankenhaus hat ein abseits stehendes Gebäude zur Coronastation umgenutzt und dadurch eine 40-Betten-Einheit geschaffen. Dort stehen auch einigen Beatmungsgeräten zur Verfügung, von denen es in Haiti nur sehr wenige gibt.

Langjährige Partnerorganisation St.-Luc-Stiftung

Im St.-Luc-Krankenhaus erhalten ältere Jugendliche und Erwachsene medizinische Versorgung auf hohem Niveau. Man kann es als das Schwesterkrankenhaus von St.-Damien betrachten, wo vor allem Kinder behandelt werden. Die St.-Luc-Stiftung ist eine langjährige Partnerorganisation von nph in Haiti. Kooperationen gibt es nicht nur im medizinischen Bereich, sondern auch beim Aufbau und Betrieb von Schulen und der Trinkwasserversorgung für die ärmste Bevölkerung.

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