Flüchtlingswelle in Lateinamerika

Flüchtlingswelle in Lateinamerika

Gewalt und Korruption herrschen in Zentralamerika. Sie bilden die Gestaltungsmacht und lassen die Schere zwischen arm und reich immer weiter auseinanderklaffen.

Die Karawane mit tausenden Honduranern und mit hunderten Babys, Kleinkindern und Kindern ziehen nach Mexiko. Sie fliehen vor der Gewalt und Armut in ihrem Land. Sie sind schon mehr als zehn Tage unterwegs. Humanitäre Organisationen schätzen den Anteil von Babys, Kleinkindern und Kindern auf ein Viertel (25%) der Menschen, die sich auf den Weg gemacht haben. Zudem sind viele schwangere Mütter unterwegs mit der Karawane. Viele der Mütter sind nicht älter als 20 Jahre und alle fliehen vor der Gewalt der Banden in Honduras. Sie wollen verhindern, dass die Banden ihre Kinder rekrutieren, töten oder ihre Töchter vergewaltigen, wie es einige von ihnen am eigenen Leib erfahren haben.

Kinder sind besonders betroffen - nph versucht zu helfen

Vor ein paar Monaten besuchte unser Mitarbeiter Markus Streit, pädagogischer Mitarbeiter bei NPH International, zusammen mit der Direktorin einer salvadorianischen NRO einen Stadtteil in Santa Ana, der wohl zu den ärmsten zählt. „Das sind unbeschreibliche Szenen, die wir hier erleben und sofern es möglich ist, versucht nph dafür Sorge zu tragen, diesen Kindern kurzfristig eine Zuhause zu geben, um sie zu schützen“, so Markus Streit.

NPH kooperiert mit Flüchlingskommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR)

Ein wichtiges Beispiel dafür, wie nph seine Werte in die Praxis umsetzt, um den umliegenden Gemeinden zu  helfen, ist das Übergangshaus für Kinder und Jugendliche in der Provinz Catacamas in Honduras „Casa Mi Esperanza“ (Haus „Meine Hoffnung).

In Zusammenarbeit mit dem Hohen Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen (UNHCR) konzentriert sich das Haus auf Kurzzeitpflege, indem es Kindern einen liebevollen Ort zum Übergang aus der Gefahr bietet, während Fachleute darauf hinarbeiten, das Kind in eine langfristige stabile Umgebung zu versetzen - in ein gesundes Zuhause.

Seit der Eröffnung am 18. Juli 2017 haben rund 75 Kinder eine individuelle Betreuung erhalten und rund 60% von ihnen wurden durch ein Reintegrationsprogramm wieder mit ihren Familien zusammengeführt. Einige haben im Kinderdorf ein Zuhause gefunden.