Die Auswirkungen des Erdbebens 2010 und des Hurrikans Matthew 2016 sind allgegenwärtig. Und auch Hurrikan Irma im Herbst 2017 hinterließ seine Spuren in dem ärmsten Land der westlichen Welt. nph, seit über 30 Jahren vor Ort, ließ die Menschen nicht allein mit ihren Nöten. Zweimal fuhren Teams von nph haiti und der Saint Luke Foundation im letzten Jahr nach Anse-à-Foleur und Port de Paix in den Norden, um Hurrikan-Opfer mit dem Nötigsten zu versorgen: Lebensmittel, Kleidung, Hygieneartikel, Baumaterialien und Saatgut.
Die Menschen erhalten Lebensmittel nach dem Hurrikan Irma im Herbst 2017.
Auch die Hilfe für die Opfer von Hurrikan Matthew wurde 2017 erfolgreich fortgesetzt. Viele Fischer hatten ihre Boote verloren und damit die Lebensgrundlage, um ihre Familien zu ernähren. Jamel Augens, Fischer aus Abricot, beschreibt die Lage so: „Hurrikan Matthew traf uns mit voller Gewalt. Das ganze Dorf flüchtete in die Berge, das hat unser Leben gerettet. Als wir nach Tagen zurückgekehrt sind, war unser Dorf komplett zerstört. Nichts ist uns geblieben, auch unsere Boote waren zerstört.“ nph versorgte die Bevölkerung zuerst mit allem Lebensnotwendigen aus der Luft und baute dann zusammen mit den Fischern neue Boote.
Zerstörte Fischerboote nach Hurrikan Matthew.
Mit Hilfe von Spendengeldern neu gebaute Fischerboote, die den Fischern ein Einkommen sichern.
In Haitis Hauptstadt Port-au-Prince konnte ebenfalls ein sensationeller Erfolg 2017 verbucht werden. Nach dem Erdbeben war die Stromversorgung zusammengebrochen. Bis heute haben nur etwa ein Drittel der 11 Millionen Haitianer überhaupt einen Zugang zu Elektrizität. Mit Hilfe deutscher Ingenieure wurde ein solares System, ein Smart-Grid, gebaut. Gemeinsam mit der Saint Luke Foundation versorgt nph ein ganzes Stadtviertel mit Solarenergie, darunter das wichtigste Krankenhaus der Stadt, eine Lebensmittelproduktion, eine Kfz-Werkstatt und diverse Schulen. Die Kosten für Dieselgeneratoren verringerten sich enorm.
Solarmodule werden auf dem nph-Krankenhaus St. Damien befestigt.
Mit deutschem Know-how wurde aber nicht nur die größte Solarstation gebaut, sondern auch eine spezielle Berufsschule gegründet. Haitianer werden dort als Solar-Techniker ausgebildet, damit sie später in der Lage sind, die Anlage ohne fremde Hilfe zu warten. Gleichzeitig erhalten sie durch die Qualifizierung die Chance, auch anderweitig Arbeit zu finden. U.a. dafür erhielt nph den europäischen Solarpreis.
Der amtierende Präsident Haitis, Jovenel Moïse, hatte verkündet, das ganze Land mit Elektrizität versorgen zu wollen.
Die Berufsschüler mit ihrem deutschen Lehrer. Foto: Julian Erksmeyer
Diese nachhaltigen Erfolge tragen dazu bei, dass die Haitianer einen Weg zurück in die Normalität finden. Sonja Smolka, Projektreferentin Haiti bei NPH Kinderhilfe Lateinamerika, sagt über die Menschen: „Ich bewundere immer wieder, wo die Haitianer die Kraft und den Mut hernehmen, nach all den Schicksalsschlägen weiterzumachen, um für sich und ihre Kinder eine Zukunft aufzubauen. Wenn wir ihnen die notwendigen Ressourcen bereitstellen, sind sie in der Lage, ihr Schicksal selbst in die Hand zu nehmen.“
Um diese nachhaltigen Projekte auch 2018 finanzieren zu können, benötigt NPH Kinderhilfe Lateinamerika Spendengelder. Nur dann ist die Verwirklichung erfolgreicher Projekte, die den Menschen ein selbstständiges Leben ermöglichen, zu schaffen.
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