Kleine Schritte - große Erfolge

Kleine Schritte - große Erfolge

Ziele erreichen, besondere Momente erleben, das Jahr 2018 war voller Überraschungen für die nph-Schützlinge. Hier nur einige dieser besonderen Erlebnisse.

Der erste Arbeitsvertrag

Sie kamen als Jungen ins nph-Kinderdorf, ohne Eltern, arm und schlecht ernährt. Heute sind Jendy, Anderson, Nicolas und Luis Angel junge Männer, die wissen, wie sich das Zusammenleben in einer Familie anfühlt. Sie sind alle gut ausgebildet und glücklich darüber, dass man ihre Ziele immer ernst nahm. Und ein großes Ziel haben die vier aus der Dominikanischen Republik 2018 erreicht: Sie bestanden die Aufnahmeprüfung bei einer Reederei und erhielten ihren ersten Arbeitsvertrag für ein Kreuzfahrtschiff. Voller Stolz nahmen die jungen Männer ihre Urkunden entgegen und betonten, dass sie nie vergessen werden, das nph ihnen das ermöglicht hat.

Die vier jungen Männer sind stolz auf ihren ersten Arbeitsvertrag.
Die vier jungen Männer sind stolz auf ihren ersten Arbeitsvertrag.

Die Überraschung am Ende des Schuljahres

Maria* war zwei Jahre alt, als sie zusammen mit ihren beiden Schwestern im Kinderdorf in Honduras aufgenommen wurde. Ihre Eltern waren bei einem Autounfall gestorben, und die Großmutter war zu arm und krank, um die drei Mädchen ausreichend zu versorgen. Schnell lebte sie sich ein. Am Ende der Kindergartenzeit konnte Maria es kaum erwarten, in die Schule zu gehen. Die Kleine ist sehr aufgeweckt, liebt Malen und Tanzen und ihre Betreuerin Lilian. Das Jahr 2018 wird Maria nicht so schnell vergessen: Sie wurde als Klassenbeste ausgezeichnet. Maria hat noch viele Ziele, die sie erreichen möchte, und nph ist an ihrer Seite, um ihr bei der Verwirklichung zu helfen.

Die siebenjährige Maria mit ihrer Auszeichnung bei der Schulabschlussfeier.
Die siebenjährige Maria mit ihrer Auszeichnung bei der Schulabschlussfeier.

Fasziniert von Pflanzen und Tieren

Edis* absolviert gerade sein freiwilliges Jahr auf der Farm von nph Bolivien. Zusammen mit seinen vier Geschwistern kam der damals Sechsjährige ins Kinderdorf, nachdem der Vater gestorben war und die Mutter nicht ausreichend für die fünf Kinder sorgen konnte. Schon seit frühesten Kindheitstagen spielte der Junge auf Bauernhöfen, sein Vater war Landwirt. Diese Liebe zur Natur und den Tieren hat Edis nie verloren. Momentan lernt er viel über Tierhaltung, Anbau von Getreide, Gemüse und Obst. Am liebsten fährt er jedoch Trecker und fischt Pacú-Fische aus dem nph eigenen Teich. „Ich bin stolz darauf, dass alle bei nph Fische gegessen haben, die ich gefischt und zubereitet habe“, erklärt er noch immer bewegt.
 
Edis beim Treckerfahren.
Edis beim Treckerfahren.

Ein ganz besonderer Tag

Mit sieben kam Ralph* zusammen mit seinen beiden jüngeren Geschwistern nach dem Tod der Eltern ins mexikanische Kinderdorf. Inzwischen besucht er die weiterführende Schule und möchte einmal Arzt werden. Im September hatte der Direktor seiner Schule eine besondere Überraschung für den Jungen. „Ich sollte die Rolle von Don Miguel Hidalgo, den Anführer der mexikanischen Revolution, bei der Schulfeier zum Unabhängigkeitstag übernehmen“, erzählt Ralph. Es ist für jeden Mexikaner eine große Ehre, die Glocke der Unabhängigkeit zu läuten und dabei den traditionellen „Grito de la Independencia“ (Unabhängigkeitsschrei) auszustoßen. „Ich hielt die mexikanische Flagge in der linken Hand und läutete die Glocke. Gleichzeitig schrie ich in die Menge: ‚Mexikaner, es leben die Helden, die uns unsere Heimat gaben.‛ Es war überwältigend.“
 
Die Schüler salutieren an der mexikanischen Flagge am Unabhängigkeitstag.
Die Schüler salutieren an der mexikanischen Flagge am Unabhängigkeitstag.


Am Unabhängigkeitstag stehen die Schüler in Reih und Glied an der mexikanischen Flagge.
Am Unabhängigkeitstag stehen die Schüler in Reih und Glied an der mexikanischen Flagge.