Gesunde Ernährung ist in den nph-Kinderdörfern besonders wichtig

nph setzt auf Nachhaltigkeit

Die Arbeit von nph in den Ländern Lateinamerikas ist stets von Nachhaltigkeit geprägt. Denn nur nachhaltige und ökologische Entwicklung kann langfristig die Lebensbedingungen der ärmsten Menschen verbessern.

Die nph-Projekte liefern gute Beispiele für nachhaltige Entwicklungsarbeit. Mit seinen Projekten hilft nph, die UN-Millenniumsziele zu erreichen.

 

Gesund essen und fürs Leben lernen


Ein wunderschönes Fleckchen Erde im bolivianischen Bundesstaat Santa Cruz ist das Zuhause für mehr als 100 Kinder, die im nph-Kinderdorf leben. Nur ein kleiner Teil des gesamten Grundstücks dient Wohnzwecken, der Rest wird für Landwirtschaft, Viehzucht und Wiederaufforstung genutzt. Bolivien gehört nämlich zu jenen Ländern Südamerikas, die vom erschreckenden Ausmaß der Entwaldung betroffen sind.




Das Schafprojekt von nph bolivien ist sehr erfolgreich.
Das Schafprojekt von nph bolivien ist sehr erfolgreich. (c) nph




Das landwirtschaftliche Programm von nph bolivien wurde vor vier Jahren ins Leben gerufen. Heute haben wir rund 25 Kühe, 69 Schafe, zwei Schweine und ein Pferd. Besonders erfolgreich ist das Schafprojekt. Eine Gruppe von Jugendlichen ist in das Projekt involviert, wird regelmäßig von unserem Agraringenieur geschult und kümmert sich selbstständig um die Versorgung der Schafe.

Die Kinder sind auch in die Arbeit im Bio-Gemüsegarten mit einbezogen. So essen sie nicht nur Gesundes aus dem eigenen Garten, sondern lernen auch fürs Leben und vielleicht für eine berufliche Zukunft im Bereich der Landwirtschaft. So wie José, der im nph-Kinderdorf von Guatemala aufgewachsen ist. Heute ist er Agraringenieur und leitet alle Aktivitäten im Bereich der Landwirtschaft von nph nicaragua. Diesen Traum von einem selbstständigen Leben und einer guten Arbeit wollen wir allen Kindern erfüllen. Denn nur, wenn die Kinder eines Tages auf eigenen Beinen stehen, hat unsere Hilfe nachhaltig gewirkt.



Norma sieht ihre berufliche Zukunft in der Landwirtschaft.
Norma sieht ihre berufliche Zukunft in der Landwirtschaft. (c) nph

 


„Ich möchte nach meinem Familienjahr bei nph Agrarwissenschaften studieren. Ich finde es toll, dass ich schon jetzt Erfahrungen sammeln kann, denn ich liebe die Arbeit mit den Tieren und Pflanzen. Außerdem finde ich es schöner auf dem Land zu leben als in der Stadt.” – Norma (18)

Die Landwirtschaftsprogramme von nph sind auf Nachhaltigkeit angelegt. In nahezu allen Kinderdörfern gibt es eine eigene Landwirtschaft, oft mit Viehhaltung. Dies soll eine möglichst hohe Selbstversorgung sicherstellen.

 

Trinkwasserversorgung in Slums


Teilziele des 2015 auslaufenden UN-Millenniumsziels zur ökologischen Nachhaltigkeit sind die deutliche Verbesserung der Lebensbedingungen von Slumbewohnern und der Zugang zu hygienisch einwandfreiem Trinkwasser. Auch auf diesen Gebieten engagiert sich nph in seinen Projektländern, insbesondere in Haiti. In den Slums von Port-au-Prince bauen nph haiti und die St. Luc-Stiftung Wohnhäuser für die Menschen. 256 Familien konnten bereits in ihr neues Zuhause einziehen.



Sauberes Trinkwasser ist ein Menschenrecht.
Sauberes Trinkwasser ist ein Menschenrecht. (c) nph

 


Seit 2007 liefert die St. Luc-Stiftung, die Partnerorganisation von nph haiti, sauberes Trinkwasser in die Armenviertel der Hauptstadt Port-au-Prince. 2013 konnte ein eigener Brunnen fertiggestellt und zur Wasserstation ausgebaut werden.

 

 

Fischzucht als Beispiel für ökologische Nachhaltigkeit


Ein ökologisches Problem, dem sich auch die UN-Millenniumsziele angenommen haben, ist die Überfischung der Weltmeere. Bei nph haben wir in einigen Kinderdörfern, wie Haiti, Bolivien und Mexiko, Fischzucht-Projekte gestartet. Davon profitieren nicht nur die Kinder, die in den nph-Kinderdörfern leben, sondern auch arme Familien aus unserer Umgebung.

 


Die Kinder finden die Fische faszinierend.
Die Kinder finden die Fische faszinierend. (c) nph



Da das Wasser regelmäßig gewechselt und der Bestand abgefischt werden muss, wird das Abwasser für die Bewässerung unseres Gemüse- und Obstanbaus genutzt. Aufgrund der Ausscheidungen der Fische fungiert das Wasser als eine Art organisches Düngemittel. In Haiti erhalten Frauen aus armen Verhältnissen 50 Prozent unserer Fischernte, um sie auf dem Markt zu verkaufen. Im Rahmen eines Mikrokreditprogramms können die Frauen so ein eigenes Geschäft aufbauen und für ihren Lebensunterhalt und ihre Kinder sorgen.

 

Umweltschutz durch Solarenergie


In einigen der nph-Kinderdörfer sind Solarpaneele installiert, die die Kraft der Sonne nutzen, um den Energiebedarf zu decken. Ein Paradebeispiel stellt nph haiti dar. Erst vor kurzem wurde dort mit dem Bau eines Solar Smart Grids, einem intelligenten Stromnetz, das von Solarpaneelen gespeist wird, begonnen. Das Projekt hat großes Interesse geweckt und so haben schon zahlreiche Mitarbeiter der UN, von anderen Hilfsorganisationen oder Unternehmen das Projekt in Tabarre besucht. Durch die Nutzung der Sonnenenergie können wir rund 40 Prozent Diesel pro Jahr einsparen, was bewirkt, dass die CO2-Emissionen um rund 1.000 Tonnen und die Treibhausgase um knapp 50 Tonnen reduziert werden.

 

Mit Solarenergie decken wir unseren Strombedarf.
Mit Solarenergie decken wir unseren Strombedarf nachhaltig. (c) nph

 

 

Nachhaltigkeit setzt Wissenstransfer voraus


Die beste Technologie nutzt wenig, wenn es im Land keine Experten gibt, die Solaranlagen warten und reparieren können. Ein Schwerpunkt von nph liegt deshalb in allen Projektländern auf dem Thema Ausbildung. Im Falle des Solarprojektes etabliert nph haiti momentan den Beruf des Solartechnikers in dem Karibikstaat Mit dem deutschen Ingenieur Hans-Joachim Olfs konnte nph einen Experten gewinnen, der für drei Jahre die Ausbildung der künftigen Solartechniker und die Weiterbildung der Berufsschullehrer übernimmt. Später soll diese Aufgabe in haitianische Hand übergeben werden.

Nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit funktioniert langfristig nur, wenn Projektträger die Bedingungen vor Ort kennen und in ihre Planung einbeziehen. Genauso müssen die Menschen in den Entwicklungsländern mitgenommen und eingebunden werden. Durch Wissenstransfer werden sie befähigt unabhängig von der Hilfe zu werden und zur Fortentwicklung ihres Landes beizutragen. nph arbeitet seit mehr als 60 Jahren erfolgreich nach diesem Prinzip.