Am 14. Februar ist Valentinstag, der Tag der Liebe. Die Liebe hat eine ganz besondere Bedeutung für nph: Sie ist die Grundlage unserer Arbeit. Nur wenn wir den Kindern das Gefühl schenken, bedingungslos geliebt zu werden, können sie zu glücklichen Erwachsenen heranreifen. Wir können zwar ihre eigenen Familien nicht ersetzen, aber mit der Kraft der Liebe können wir die Wunden ihrer teils schweren Vergangenheit heilen. Ihre Freude ist der Beweis, dass das „Rezept Liebe“ bereits seit über 60 Jahren funktioniert.
Liebe hat viele Gesichter. Für Kinder ist die wichtigste Form der Liebe jene, die sie in ihrer Familie erfahren. Die meisten Kinder, die bei nph leben, haben ihre eigenen Familien leider verloren. Andere hingegen wurden von ihren Familien verlassen, wieder andere konnten nicht mehr länger bei ihren Eltern bleiben weil diese zu arm oder zu krank waren, um sich um sie zu kümmern. Kinder, die die Liebe ihrer Familie verloren haben, drohen an diesem Verlust zu zerbrechen.
Liebe, Liebe und nochmal Liebe! © nph nicaragua
Man sagt oft, dass Liebe alles ermöglicht. Umgekehrt kann ihr Fehlen fatale Folgen haben. Jedes Kind hat bereits unmittelbar nach seiner Geburt das Grundbedürfnis nach Liebe und Zuneigung durch seine Bezugsperson, im Idealfall die Mutter. Bei Fehlen dieser Liebe, also einer emotionalen Mutter-Kind-Bindung, drohen dem Kind irreparable seelische Schäden, die sich in Form von Verhaltensstörungen äußern können.
Doch nicht nur das Fehlen einer Bezugsperson, auch das schädliche Verhalten dieser durch Vernachlässigung oder Missbrauch führen zu seelischen Schäden des Kindes. Diese können bis ins Jugend- und Erwachsenenalter andauern, mitunter ein ganzes Leben lang. So haben wissenschaftliche Untersuchungen ergeben, dass Erwachsene, die in ihrer Kindheit Gewalt erleben mussten, häufiger selbst zu Gewalttätern werden.
Was Kinder wirklich brauchen, sind keine teuren Spielsachen, Yogakurse und die neuesten Handys. Sie brauchen Liebe, Zuneigung und Geborgenheit. In den nph-Kinderdörfern verfolgen wir das Selbstverständnis, ihnen genau das zu geben. Schon bei der Gründung von nph stand die bedingungslose Liebe im Vordergrund. Als Padre William Wasson nph vor 60 Jahren in Mexiko gründete, war er kein reicher Mann. Er hatte nicht viel Geld, um den Kindern zu helfen. Dafür hatte er einen unerschütterlichen Glauben und bedingungslose Liebe für die Kinder, die sonst niemanden hatten.
18.000 Kinder sind seit 1954 in den nph-Kinderdörfern aufgewachsen. Es ist die Kraft der Liebe vieler Menschen, die dies ermöglicht hat: Padre Wasson, unsere Patinnen und Paten, Spenderinnen und Spender aus Deutschland und der ganzen Welt, sowie die Mitarbeiter und vielen freiwilligen Helfer in den Kinderdörfern.
Padre Wasson wusste schon bei der Gründung von nph, dass die Kinder, um glücklich zu werden, keine Institution, sondern eine Familie brauchen. Auch heute noch leben wir in unseren Kinderdörfern nach diesem Leitbild.
„Wir sind kein Waisenheim, sondern eine Familie. Die Kinder finden Schutz, Glauben und Liebe in dieser Familie. Natürlich können wir nicht identisch sein mit einer richtigen Familie, die aus Vater, Mutter und Kindern besteht. Es gibt bei uns nicht die EINE Mutter oder den EINEN Vater. Es ist auch nicht immer möglich, die Beziehungen zu jenen, die bei uns aufgewachsen sind, ein Leben lang aufrecht zu erhalten. Doch mit all dem was wir tun, kommen wir der Liebe, Fürsorge und dem Schutz einer Familie sehr nahe. Jedes Kind weiß: Es gehört zu uns, es kann auf uns zählen.“ (Pater Richard Frechette, Leiter von nph haiti)
Padre Wassons Vision von einer großen, glücklichen nph-Familie ist Wirklichkeit. © nph mexiko
Ein Kind ist am besten bei seiner Familie aufgehoben. Doch wenn die Lebensumstände in dieser Familie der Gesundheit und dem Wohlergehen des Kindes drastisch und dauerhaft schaden, dann muss man sich die Frage stellen, ob sein Platz dort wirklich der richtige ist. Wenn alleingelassene Kinder oder jene, die nicht mehr bei ihren Familien bleiben können zu uns gebracht werden, dann finden sie keine „Institution“ vor, sondern eine große Familie mit vielen Brüdern und Schwestern. Daher kommt auch unser Name „nuestros pequeños hermanos“, zu Deutsch: „Unsere kleinen Brüder und Schwestern“.
Dass Padre Wassons Vision von einer großen Familie Wirklichkeit geworden ist, das zeigen nicht nur die Rückmeldungen unserer Mitarbeiter, sondern auch jene von ehemaligen Kinderdorf-Kindern und Besuchern der nph-Kinderdörfer.
„Die nph-Familie bedeutet Liebe. Ohne nach der Hautfarbe, Abstammung oder Religionszugehörigkeit zu fragen. Es bedeutet zu teilen und für den anderen Verantwortung zu übernehmen.“ (Jessica, aufgewachsen bei nph honduras)
„Ich werde immer eine pequeña sein. Die nph-Familie ist etwas, das ich für immer in meinem Herzen tragen werde.“ (Nidia, aufgewachsen bei nph honduras)
„Als ich zu nph kam, habe ich erwartet, Kinder vorzufinden, die Liebe brauchen. Doch stattdessen erkannte ich, dass die Kinder haufenweise Liebe zu geben hatten!“ (ein Besucher über ein nph-Kinderdorf)
Jetzt spenden!