Wenn es Weihnachten wird in Lateinamerika

Wenn es Weihnachten wird in Lateinamerika

Zum Jahresende macht sich Vorfreude breit in den nph-Kinderdörfern. Die Kinder genießen die festliche Stimmung, die Vorbereitungen und natürlich auch die Geschenke von Patenfamilien, Spenderinnen und Spendern.

Wie in vielen anderen christlichen Ländern auch, macht sich zum Jahresende große Vorfreude breit in den nph-Kinderdörfern. Die Kinder nehmen – oft zum ersten Mal – am Weihnachtsfest teil. Dessen Höhepunkt ist die feierliche Weihnachtsmesse am 24. Dezember, oft gefolgt von einem Feuerwerk. Aber bis es so weit ist, gibt es – wie in Deutschland auch – viele schöne Traditionen, die Familien zusammenbringen, Kindern Freude bereiten und den Frieden feiern.

Weihnachtliche Vorfreude bei den Kindern in Honduras

Weihnachtliche Vorfreude bei nph in Honduras.

Zum Beispiel sind die so genannten Posadas weit verbreitet, die man vielleicht mit den Krippenspielen in Deutschland vergleichen kann. Die vorweihnachtlichen Feiern finden zwischen dem 16. und dem 24. Dezember statt; die neun Tage symbolisieren die neunmonatige Schwangerschaft Marias. Während der Feiern geht es um die Suche von Maria und Joseph nach einer Herberge – der spanische Begriff dafür ist Posada. Die Kinder verkleiden sich und bitten symbolisch um Unterkunft. Das ist besonders für die Kleinen ein bedeutsamer Teil der Feiern.

Feuerwerk zu Weihnachten in Lateinamerika

Ein teuflischer Moment während einer weihnachtlichen Theateraufführung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von nph in Mexiko.

 

Christbaumschmücken in Peru

Wie überall auf der Welt gehört bei nph in Peru das Christbaumschmücken zur Weihnachtszeit.

Weihnachtslieder singen

Ganz ähnlich wie in Deutschland ist die Tradition, Weihnachtslieder zu singen – während der Vorweihnachtszeit und auch am Weihnachtsabend. Zum Beispiel das Lied "Cholito Jesús" aus Peru. Der bekannte Song „Feliz Navidad“ aus den 70ern bedeutet nicht nur garantiert einen Gute-Laune-Ohrwurm, er gehört heute genauso zu den Weihnachtsklassikern wie das Traditionslied „Stille Nacht, heilige Nacht“, das im spanischsprachigen Raum “Noche de paz, noche de amor” heißt.

Gruppe von Mädchen vo dem Weihnachtsbaum in Honduras

Eine Mädchengruppe posiert im nph-Kinderdorf Honduras mit dem Weihnachtsbaum.

Piñatas: auf Geschenke einschlagen

Ein fröhlicher Brauch in den nph-Ländern sind Piñatas. In den Figuren aus Pappmaché befinden sich Süßigkeiten und Früchte. Ihre Form mit sieben spitzen symbolisiert die sieben Todsünden und damit das Böse. Deshalb schlagen die Kinder reihum mit einem Stock kräftig auf die an einer Schnur aufhängte Piñata ein, bis die Sünde zerstört ist und die Leckereien freigibt – ein köstlicher Segen für alle Beteiligten!

Weihnachtsküche: Festmahl mit bescheidenen Mitteln

Den Duft der Weihnachtsbäckerei wie in Deutschland kennt man in Lateinamerika nicht. Aber die Vorbereitungen für das Festmahl gehören auch in den nph-Kinderdörfern zur Vorweihnachtszeit. In manchen nph-Kinderdörfern servieren die leitenden Angestellten das Essen für die Kleinen. Und immer gibt es etwas Besonderes zu essen.

Kochen der Weihnachtsrezepte in Guatemala

Es duftet im Topf: Josseline probiert mit nph in Guatemala Weihnachtsrezepte aus.

Traditionell wird an Weihnachten für die ganze Familie gekocht – wenn das Geld dafür reicht. Arme Familien ernähren sich in der Regel von Reis, Bohnen und Tortillafladen. Wenn es dann etwas festlicher zugehen soll, ist ein Truthahn meist unerschwinglich. So fallen die Weihnachtsgerichte deutlich bescheidener aus als in westlichen Wohlstandsgesellschaften. Würzig und wohlschmeckend sind sie allemal: in Bananenblättern gegarte Küchlein aus Teig, Fleisch und Gemüse, in Honduras Nacatamales genannt. Oder Hühnereintopf aus El Salvador.