„Unerfüllte Träume, Angst und Schmerz – dieses Kreuz müssen verlassene Kinder tragen. Wenn sie zu nph kommen werden wir Zeuge ihrer Auferstehung. Die Last der Kreuze weicht einer neuen Hoffnung.“ Reinhart Köhler ist schon seit 32 Jahren für nph im Einsatz. In seiner Osterbotschaft, die er uns aus Honduras schickt, zieht er Parallelen zwischen der Auferstehung Jesu Christi und der Arbeit von nph.
Je näher das Osterfest rückt, desto mehr wird mir bewusst, wie viele Parallelen es zwischen der Kreuzigung und Auferstehung Jesu Christi und dem Leben jener Kinder und Erwachsenen gibt, denen wir dienen.
Hunger, ohne Aussicht auf ausreichend Nahrung, Erschöpfung, ohne die Hoffnung auf einen Platz zum Ausruhen, Krankheit, ohne die Hoffnung auf Heilung – das ist das Kreuz der Armut.
Unerfüllte Träume aufgrund des Fehlens von Bildung, Angst und Schmerz aufgrund von Gewalt und Kriminalität und der Verlust von Hoffnung und Vertrauen in Erwachsene, die sich missbrauchend und vernachlässigend verhalten haben – das sind die Kreuze jener Kinder, denen die elterliche Fürsorge verwehrt blieb.
Zu leiden, körperlichen und seelischen Schmerz zu ertragen, sind Zustände, die wir alle irgendwann im Leben erfahren. Für jene von uns, die im Glauben verwurzelt sind, kann die Vorstellung des Christus am Kreuz hilfreich sein, um eigenes Leid besser zu ertragen. Das Bild von Maria, die ihren Sohn am Kreuz sterben sieht, kann uns helfen, eigene Verluste besser zu verschmerzen.
Glücklicherweise endet die Geschichte nicht hier. Christus steht am dritten Tage wieder auf und wird zum Licht der Welt. Wenn wir jene Kinder beobachten, die zu nph kommen, dann ist es, als würden wir Zeuge ihrer Auferstehung werden. Nach einer Weile weicht die Last der Kreuze, die sie tragen mussten, einer Hoffnung, einem Leben, in dem ihre Grundbedürfnisse erfüllt werden, in dem sie Möglichkeiten haben, sich zu entwickeln und in dem die Kinder das Vertrauen in sich selbst und in andere wiederfinden. Am wichtigsten ist, dass sie in in ihrem Glauben wachsen und ein Licht, eine Hoffnung für andere werden können.
Das, was ich meine, drücken die Pequeños* am besten in ihren eigenen Worten aus. Auf die Frage, was nph für sie bedeutet, haben einige der älteren Jugendlichen geantwortet:
„Für mich bedeutet nph Familie, Sicherheit, ein Neuanfang, viele Möglichkeiten, Bildung sowie spirituelle und emotionale Entwicklung.“
„nph ist meine Familie seit ich vier Jahre alt bin und das wird sie auch bis zum Ende meines Lebens bleiben. nph ist ein Beispiel der Liebe Gottes für uns, seine Kinder, umgesetzt von Padre Wasson, der zum Instrument der Liebe Gottes wurde.“
„nph ist eine zweite Chance im Leben, die dir sonst keiner geben kann, weil hier (Anm. bei nph) weißt du, dass du deine Träume und Ziele verwirklichen kannst, es liegt nur an dir, das zu tun.“
„nph bedeutet für mich Liebe und die Möglichkeit, das Leben, das ich kannte, zu verändern.“
Ich wünsche Ihnen ein gesegnetes Osterfest und danke Ihnen, dass Sie selbst ein Licht für unsere Kinder sind.
Herzlichst,
Ihr
Reinhart Köhler
Reinhart Köhler hat 1982 als Freiwilliger bei nph mexiko begonnen und ist seitdem unserer Organisation treu geblieben. Als langjähriger Leiter des nph-Family Service hat er sein Leben der Arbeit mit den Kindern gewidmet. Heute ist er Präsident von nph international und lebt mit seiner Familie im Kinderdorf von nph honduras, das er 1985 gemeinsam mit Pater Richard Frechette gegründet hat.
* Pequeños (zu Deutsch: die Kleinen) werden liebevoll die Kinder genannt, die bei nph aufwachsen
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