Louise macht bei nph eine Ausbildung (c) Tony Docekal

Chancen für Mädchen - Louise lässt Funken sprühen

Auf Louise wartet eine Zukunft mit Chancen. Das ist für benachteiligte Mädchen in Lateinamerika nicht selbstverständlich. Doch unterstützt von nph kann Louise ihren eigenen Weg finden. Und betritt dabei sogar Neuland.

Wenn Louise übers Schweißen spricht, strahlt sie. „Der schönste Moment ist, wenn ich die Teile zusammenfüge und dabei Funken sprühen“, erzählt die Siebzehnjährige, die im Kinderdorf von nph Honduras lebt. Ihr Gesichtsschutz drückt, aber das vergisst Louise, sobald sie konzentriert an einer Schweißnaht arbeitet. Seit zwei Jahren erlernt sie bei nph das Handwerk in einem berufsvorbereitenden Kurs – und ist so begeistert wie zu Beginn!

Wenig sprach dafür, dass Louise ihre eigenen Fähigkeiten einmal so entdecken würde. Mit fünf Geschwistern wuchs sie in Armut auf. Ihr Vater war krank und konnte kaum arbeiten, die Not war groß. Verzweifelt über die Lage, verließ die Mutter die Familie früh. Louises ältere Schwester musste sich nun um Haushalt und die Geschwister kümmern.

Weil sie es nicht anders kannte, tat Louise es ihr nach. Sie blieb zu Hause ohne Perspektive. Und so war sie auf einem Weg, den viele benachteiligte Mädchen in Lateinamerika gehen, weil Chancen und Alternativen fehlen.

Mädchen ohne Chancen

Vielen Mädchen in Lateinamerika mangelt es noch immer an Zukunftsaussichten. In armen Familien sind es vor allem die Töchter, die im Haushalt helfen und kleinere Geschwister betreuen. Ihre Bildung kommt dabei meist zu kurz: Jedes zehnte Mädchen in Lateinamerika hat keinen oder nur einen niedrigen Schulabschluss.

Ohne eine fundierte Ausbildung ist es den Mädchen und jungen Frauen aber unmöglich, ihre Zukunft selbst zu gestalten und später finanziell auf eigenen Beinen zu stehen. Oft bleibt ihnen nur schlecht bezahlte Arbeit, die hart und ohne Absicherungen ist.

Louises Leben hätte auch so verlaufen können, doch es nimmt eine Wendung. Nach dem Tod des Vaters kommt sie mit ihren Geschwistern ins Kinderdorf von nph Honduras. Die Erzieherinnen und Lehrerinnen kümmern sich nach dem schweren Verlust liebevoll um sie.

Bei nph eröffnet sich der damals Achtjährigen eine neue Welt. Sie geht zur Schule, erhält Bildung, nimmt an einem Empowerment-Kurs für Mädchen teil. So fasst sie nach und nach Vertrauen in sich selbst und ihre Fähigkeiten. Endlich bekommt Louise die Chance zu entdecken, was in ihr steckt.

Während verschiedenerWorkshops lernt sie mehrere Handwerksformen kennen. Schnell ist für Louise klar, dass ihre Leidenschaft das Schweißen ist und sie darin eine Ausbildung machen will. Damit betritt sie Neuland, denn ein solches Handwerk ist in Lateinamerika eher Männern vorbehalten.

„Das Schweißen hat nur wenige Mädchen interessiert. Aber mir gefällt es am besten, es ist so kreativ “ (Louise, 17).

Bildung als Weg aus der Armut

Für benachteiligte Mädchen in Lateinamerika ist es meist unmöglich, die eigenen Stärken zu entdecken und aus ihnen einen Beruf zu machen. Auch deshalb verfügt in der Region rund ein Viertel der jungen Frauen über 15 über kein eigenes Einkommen.

In dieser Lage suchen die Frauen nicht selten Halt in einer Partnerschaft. Doch damit ist ihre Zukunft keineswegs abgesichert. Nach Geburt eines Kindes ist es benachteiligten Frauen kaum möglich, Geld zu verdienen: Kinderbetreuung ist in vielen Gegenden Lateinamerikas selten. So werden die Frauen finanziell abhängig vom Vater des Kindes und verlieren ihr Mitspracherecht in der Familie. Die Chance, eigene Fähigkeiten außerhalb von Haushalt und Kinderbetreuung zu entwickeln, rückt dann in weite Ferne.

Louises Traum für die Zukunft

Anders ist es für Louise: Ihr stehen nun viele Wege offen. Sie wird die weiterführende Schule abschließen und kann sich danach für ein Studium entscheiden. Das Schweißen liegt ihr aber so am Herzen, dass sie davon träumt, es zu ihrem Beruf zu machen. Denn mit dem berufsvorbereitenden Kurs bei nph erwirbt Louise eine anerkannte Ausbildung.

„Ich will noch besser werden! Und eines Tages kann ich vielleicht eine eigene Werkstatt aufmachen!“ sagt Louise und ihre Augen funkeln selbstbewusst. Es ist ihr anzusehen, wie die Aussicht auf eine selbstbestimmte Zukunft sie trägt.

Perspektiven für benachteiligte Mädchen in Lateinamerika

Benachteiligte Mädchen finden bei nph Unterstützung, um sich eine Zukunft aufzubauen. Sie können mit unserer Hilfe einen Schulabschluss machen, die Universität besuchen oder einen praktischen Beruf erlernen.

In speziellen Kursen für junge Frauen stärken wir ihr Selbstwertgefühl und ihre Persönlichkeit. Außerdem gibt es Workshops, in denen Fähigkeiten wie Selbstorganisation und sicheres Auftreten für das Arbeitsleben gefördert werden. So können die Mädchen ihren Lebensweg selbstbestimmt und ihren Fähigkeiten entsprechend gehen.

Ihre Spende gibt benachteiligten Mädchen eine Chance!

9 €

pro Woche helfen dabei, diverse Kosten wie Materialien und Fahrtkosten für eine Ausbildung zu finanzieren

30 €

pro Tag ermöglichen einem Jugendlichen den Besuch einer weiterführenden Schule

60 €

tragen dazu bei, dass Mädchen berufsqualifizierende Programme besuchen können.