Cuernavaca/Karlsruhe 30. Oktober 2018/Fl: Während die Menschen in Deutschland an Allerheiligen für die „armen Seelen“ beten und ihnen auf dem Friedhof gedenken, feiern die Mexikaner verstorbene Angehörige mit fröhlichen Ritualen, die auf eine jahrtausendalte Tradition zurückgehen. Bunt geschmückte Straßen und aufwendig verkleidete Menschen erwecken schöne Erinnerungen an liebe Verstorbene zum Leben.
Die dreitägige Feier zum Tag der Toten („Dia de los Muertos“) mündet jährlich am 2. November in ein großes Fest, für das sich die Menschen bereits Tage im Voraus aufwendig vorbereiten. Im Gegensatz zu den deutschen Bräuchen wird der Tag der Toten in Mexico mit positiven Gedanken gefeiert, denn die Mexikaner glauben an einen neuen Lebensabschnitt nach dem Tod. Die Menschen ziehen an diesem Feiertag mit farbenfrohen Totenkopfbemalungen durch die Straßen –¬ umgeben von Skeletten aus Pappmaché und bunten Totenschädeln aus Zucker.
Seit 1954 engagiert sich nph in Mexico und schenkt damit Kindern in den liebevoll gestalteten Kinderdörfern eine zweite Familie. Gemeinsame Rituale und Feiern tragen dazu bei, dass sich die Kinder geborgen fühlen. Bereits die Vorbereitungen für das Fest zum Tag der Toten sind für die Kinder eine aufregende Zeit. Im Kinderdorf und in der Schule werden Opfergaben vorbereitet und gebastelt. Schließlich werden am Abend vor der Abschlussmesse das Pan de Muerto – ein speziell für diesen Anlass gebackenes Brot für die Toten – sowie Süßigkeiten in der Kapelle drapiert. Nach einer fröhlichen Messe konzentrieren sich die Gedanken der Kinder schnell auf die begehrten Leckereien, die in großer Runde gemeinsam verzehrt werden.
Die Menschen in Mexico legen großen Wert auf eine traditionelle Feier und begeistern damit auch unzählige Touristen, die dieses besondere Spektakel vor Ort erleben möchten. Nicht umsonst wurde die Tradition rund um den Tag der Toten 2003 von der UNESCO zum immateriellen Kulturerbe der Menschheit ernannt. Was für Menschen in Deutschland eher befremdlich klingt, ist für die Mexikaner ein jährliches Highlight, bei dem unter anderem Altäre – die sogenannten Ofrendas – mit persönlichen Erinnerungsstücken geschmückt werden. Im Vordergrund des gesamten Festes stehen die positiven Erinnerungen an die Verstorbenen – ein seit Jahrtausenden manifestiertes Ritual, da die Mexikaner negative Gedanken und Trauer am Grab eines Verstorbenen vermeiden. Stattdessen glauben sie an ein Weiterleben der Seele und feiern die Erinnerung mit gutem Essen, freudiger Musik und rhythmischen Tanz.
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Nadine Fissl