Augenaerztinnen Diakonnissenkrankenhaus Haiti nph

Augenärztinnen des Diakonissenkrankenhauses Rüppurr helfen in Haiti

Diakonissenkrankenhaus kooperiert mit nph Kinderhilfe. Augenärztinnen behandeln Kinder in Haiti.

Eine ganz besondere Erfahrung konnten Dr. Christina Lehrling und Dr. Sabine Biester sammeln: Die beiden Augenärztinnen des Diakonissenkrankenhauses Rüppurr reisten im Februar 2014 nach Haiti, um dort die Sehfähigkeit von Mädchen und Jungen aus den beiden Kinderdörfern von nuestros pequeños hermanos (nph) zu testen.
“Wir sind bei nph haiti in eine große Gemeinschaft aufgenommen worden, zu der neben den Kindern auch die Mitarbeiter gehören“, sagt Sabine Biester. Und Christina Lehrling ergänzt: „Die Kinder sind beeindruckend. Die größeren übernehmen Verantwortung für die kleineren, das ist schon etwas ganz Besonderes.“

Mehr als 200 Mädchen und Jungen der beiden Kinderdörfer haben die Augenärztinnen während ihres Aufenthaltes augenärztlich untersucht und dafür eine Woche ihres Urlaubs geopfert.

Augenärztin Christina Lehrling im nph Kinderdorf.


Für Christina Lehrling war es bereits der zweite Besuch eines nph-Kinderdorfes. Bereits im letzten Jahr hatte die Augenärztin, zusammen mit dem Chefarzt der Augenklinik des Diakonissenkrankenhauses, Dr. Christian Scheib, das nph-Kinderdorf in Mexiko. Deshalb war für die 29-Jährige ein direkter Vergleich der beiden Länder möglich: „Die Armut ist in Haiti weiterhin greifbar, auch wenn der Aufbau des Landes sich vielfach zeigt. Mein Eindruck ist, dass es haitianischen Familien sehr wichtig ist, dass ihre Kinder Entwicklungschancen erhalten.“

Diese Entwicklungschancen bietet nph haiti vielen Kindern – in regulären Kinderdorfschulen oder in 29 Straßenschulen in Armenvierteln von Port-au-Prince und ländlichen Gebieten.

Während ihres Aufenthaltes untersuchten Sabine Biester und Christina Lehrling mehr als 200 haitianische Kinder aus den nph-Kinderdörfern in Tabarre und Kenscoff. Getestet wurden das räumliche Sehen, die Augenbeweglichkeit und natürlich die Sehschärfe. Bei entsprechendem Verdacht erfolgte eine Pupillenerweiterung und manuelle Ausmessung der Brechkraft.

Das Ergebnis überraschte die beiden Augenärztinnen: Nur 13 Kinder brauchen eine Brille, 2 Kinder benötigen eine Abklebetherapie. Bei vielen Kindern in Kenscoff, welche mit einem Glaukom diagnostiziert waren, konnte diese Diagnose nicht bestätigt werden und deshalb wurde die tägliche Therapie mit Augentropfen abgesetzt.

Gerne hätten Biester und Lehrling noch mehr Kinder untersucht. Da diese allerdings vormittags in der Schule waren, standen für die Untersuchungen nur die Nachmittage zur Verfügung. Beeindruckt zeigten sich beide Augenärztinnen von den Kindern: „Die kleinen Patienten waren kaum ängstlich, sondern eher neugierig auf die Untersuchung und sehr geduldig mit uns.“
 
Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit der beiden Augenärztinnen war die Schulung und Anleitung des medizinischen Personals. Denn obwohl die Medizinerinnen ein jährliches Augenscreening für ausreichend erachten, müssen die Betreuer und das medizinische Personal doch für Einzelfälle sensibilisiert werden, bei denen eine Augenerkrankung zwischen den Screenings auftritt.

Da Sabine Biester und Christina Lehrling über die Dominikanische Republik flogen, besuchten sie gleich noch das nph-Kinderdorf dort und führten auch bei nph dominikanische republik einige Augenuntersuchungen durch.

Der Schwerpunkt des kurzen Abstechers lag jedoch darauf, Geräte zu prüfen, die für augenärztliche Untersuchungen gespendet worden waren.

Gefragt, ob sie sich einen weiteren Einsatz in einem der nph-Kinderdörfer vorstellen können, antworteten beide Augenärztinnen mit einem klaren ja. Allerdings ist durch den beruflichen Alltag eine Woche pro Jahr realistisch.

„Doch wenn wir wieder reisen, würden wir uns wünschen, dass wir die Zeit gut nutzen können und den ganzen Tag Untersuchungen bei Kindern durchführen können“, sind sich Biester und Lehrling einig. Wünschenswert wäre ein Screening aller Kinder in den Straßenschulen und die Kontrollen der bereits auffälligen Kinder.
 
nuestros pequeños hermanos (nph) feiert in diesem Jahr sein 60-jähriges Bestehen. Das Kinderhilfswerk wurde 1954 von Padre William Wasson gegründet um verwaisten und verlassenen Kindern in Lateinamerika ein Zuhause zu schenken. Zurzeit leben rund 3.300 Kinder in elf Kinderdörfern in Lateinamerika. Die Kinder leben dort wie in einer großen christlichen Familie, gehen zur Schule und können einen Beruf erlernen. Seit der Gründung des ersten Kinderdorfes sind schon mehr als 18.000 Kinder bei nph aufgewachsen und haben erfahren, was bedingungslose Annahme und Liebe, Teilen, Mitarbeit und Verantwortung bedeutet. Außerdem leistet die Organisation in ihren Projektländern humanitäre Hilfe für weit mehr als eine Million notleidende Menschen.

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nph Kinderhilfe - Hilfe für Kinder in Lateinamerika

Nadine Fissl

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit