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Haitis Kinder können wieder Lachen

Hilfswerk legt pädagogisches Notfallprogramm auf

Die Geschwister Luke und Violette sind acht und sechs Jahre alt. Wenn sie im Tagescamp des Kinderhilfswerks ?Unsere kleinen Brüder und Schwestern? eintreffen, sind sie außer sich vor Freude. Beim Spielen, Singen, Fußballspielen oder einer Lese-Stunde können sie die schrecklichen Folgen des Erdbebens in Haiti wenigstens für einige Stunden vergessen. Rund 100 Mitarbeiter der Organisation kümmern sich inzwischen um mehr als 1.500 Kinder und Jugendliche. Neben der pädagogischen Betreuung erhalten die Kinder täglich frisches Wasser, Milch und Essen.

Luke und Violetta leben in einem der rund 600 Zeltcamps, die nach dem zwölften Januar in Haiti entstanden sind. Dort haben sich hunderttausende Menschen zusammengefunden, die ein Schicksal verbindet: Sie alle haben durch das Erdbeben ihr Hab und Gut verloren. Mit Planen, Bettlaken, Decken und Zeltdächern schützen sie sich vor Sonne, Regen oder Wind. Wasser wird mit Tanklastwagen angeliefert oder kann an einem fest installierten Wasserhydranten abgeholt werden. Mit Kanistern transportieren Kinder und Erwachsene das Wasser in ihre kümmerlichen Behausungen. Da es keine Toiletten gibt und Wasser in Notzeiten zum ?blauen Gold? wird, verschlechtern sich die sanitären und hygienischen Zustände in den Notlagern mit jedem Tag. Insbesondere die Kinder leiden unter diesen Umständen.

Ihnen hilft das Team um Alfonso León, Leiter des pädagogischen Notfallprogramms von ?Unsere kleinen Brüder und Schwestern?. Täglich besuchen die Mitarbeiter verschiedene Notunterkünfte, die nicht von den UN betreut werden. In Absprache mit den Verantwortlichen im Zeltcamp und den Eltern, laden die Mitarbeiter die Kinder zu Freizeitaktivitäten und zum Lernen ein. Im Rotationsverfahren werden aus der Vielzahl der Zeltcamps in Port-au-Prince jeweils zwei ausgewählt, aus denen Kinder mit Trucks auf ein Gelände neben dem Kinderkrankenhaus von ?Unsere kleinen Brüder und Schwestern? nach Tabarre gebracht werden. Dort erhalten sie über die pädagogischen Maßnahmen hinaus täglich zwei Mahlzeiten, Wasser und Milch. Am Ende des Tages bringen die Mitarbeiter die Kinder wieder zu ihren Angehörigen zurück. Den Geschwistern Luke und Violetta gefällt das Betreuungsangebot so gut, dass sie am liebsten jeden Tag mit den Mitarbeitern von ?Unsere kleinen Brüder und Schwestern? verbringen würden. Die andere 8 Teams nehmen ihre Arbeit direkt neben den Zeltcamps auf. Inzwischen sind fast 1500 Kinder registriert, die am pädagogischen Notfallprogramm teilnehmen. Da in den Zeltcamps sehr viel mehr Kinder leben, werden die Kapazitäten weiter ausgebaut.

Die Leitung des Projekts liegt bei Alfonso León, der eigentlich zum internationalen pädagogischen Team von ?Unsere kleinen Brüder uns Schwestern? gehört. 100 weitere Mitarbeiter, darunter 30 junge Haitianer, die selbst im Kinderdorf der Organisation in Kenscoff aufgewachsen sind, schaffen für die Kinder eine Atmosphäre von Geborgenheit und Zuversicht. Viele dieser Helfer haben beim Erdbeben Angehörige verloren, bringen aber dennoch jeden Tag die Kraft auf, sich um die Kinder zu kümmern. In Absprache mit dem haitianischen Jugendamt, nimmt ?Unsere kleinen Brüder und Schwestern? gefährdete und heimatlose Kinder vorübergehend in den eigenen Einrichtungen auf, bis die familiären Verhältnisse geklärt sind. Das Kinderhilfswerk richtet sich derzeit darauf ein, rund 500 weitere Waisenkinder ins Kinderdorf in Kenscoff zu integrieren.

Für das Projekt werden dringend weitere Gelder für Nahrungsmittel, Kleidung, Schuhe, Zelte, Spiele sowie Lehr- und Lernmittel benötigt. Auch Telefone, die in Haiti funktionieren, Trucks und ein weiterer Bus zum Transport der Kinder sind notwendig. Mit einer Spende auf das Konto 12.000 bei der Sozialbank Karlsruhe, Bankleitzahl 660 205 00 können Sie den Kindern von Haiti helfen.

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