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Pater Richard Frechette am Solarbrunnen im nph-Kinderkrankenhaus in Tabarre

Karlsruher Unternehmer helfen beim Bau eines Solarbrunnens

In Haiti hat nur rund die Hälfte der Menschen Zugang zu sauberem Wasser

Karlsruhe, 21.3.1016 / Die Vollversammlung der Vereinten Nationen (UN) hat 2010 das Recht auf sauberes Wasser und hygienische Grundversorgung als Menschenrecht anerkannt. Doch noch immer haben weltweit 750 Millionen Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser. Es steht zu befürchten, dass sich die Situation in den nächsten Jahrzehnten weiter verschlimmern wird. Der Weltwasserbericht 2015 der UNESCO geht davon aus, dass sich der globale Wasserbedarf bis 2050 um rund 55 Prozent erhöhen wird. Gründe sind der Klimawandel, das Wachstum der Weltbevölkerung und der steigende Wasserbedarf von Privathaushalten, der Landwirtschaft und Industrie. Vier Unternehmen aus dem Raum Karlsruhe wollen dazu beitragen, dass in Haiti mehr Menschen Zugang zu sauberem Wasser bekommen. Anlässlich des Weltwassertags am 22. März helfen BOKELA, econda, Wibu Systems, Hust und Herbold sowie 4L Management dem christlichen Kinderhilfswerk nuestros pequeños hermanos (nph) und der Schwesterorganisation Fondation St. Luc durch eine Spendenverdoppelungs-Aktion dabei einen Solarbrunnen zu bauen. „Wir unterstützen das Karlsruher Kinderhilfswerk NPH Kinderhilfe Lateinamerika seit Jahren. Die Hilfsorganisation leistet in Lateinamerika hervorragende Arbeit und wir wissen, dass die Projekte gut geplant, gewissenhaft umgesetzt und vor allem nachhaltig sind“, sagt Sven Graehl, Geschäftsführer econda GmbH, Karlsruhe.
 

In Haiti hat nur jeder zweite Mensch Zugang zu sauberem Wasser

Die Erde gilt als blauer Planet. Wasser gibt es eigentlich genügend - sollte man meinen. Doch nur 2,5 Prozent des Wassers auf der Erde sind Süßwasser. Rund 70 Prozent des weltweiten Wasserverbrauchs entfallen auf die Landwirtschaft, 20 Prozent auf die Industrie und zehn Prozent auf Privathaushalte. Während der Bundesbürger täglich im Durchschnitt rund 120 Liter Wasser fürs Duschen, Kochen, Spülen oder Trinken verbraucht, hat in Haiti rund die Hälfte der Bevölkerung keinen Zugang zu sauberem Wasser. Für einen Schluck sauberes Trinkwasser müssen die Menschen oft kilometerlange Fußmärsche auf sich nehmen. So auch in St. Louis du Sud, einer abgeschiedenen Region, die rund 170 Kilometer südwestlich der Hauptstadt Port-au-Prince liegt. Dort betreiben nph haiti und die Fondation St. Luc die St. Paul-Schule. Sie wurde 2011 errichtet, um den Mädchen und Jungen aus der armen ländlichen Bevölkerung Schulbildung zu ermöglichen. An dieser Schule soll mit Hilfe der Unternehmen aus Karlsruhe ein Solarbrunnen gebaut werden, der auch der übrigen Bevölkerung zur Verfügung steht. Der Brunnen kostet rund 31.000 Euro.
 

Trinkwasseranlage zur Verwirklichung des Menschenrechts

„Insbesondere für abgelegene Gegenden ist der Bau eines Solarbrunnen eine ideale Lösung. Die Förderleistung erfolgt durch eine umweltschonende Energieform und der Betrieb ist nachhaltig“, sagt Oliver Winzenried, Vorstand WIBU-SYSTEMS AG, Karlsruhe. An der St. Paul-Schule soll ein Sunspring Hybrid-System gebaut werden. Es funktioniert sowohl mit Sonnen- als auch Windenergie. Die Kapazität der Trinkwasseranlage liegt bei einer Förderleistung von rund 20.000 Litern täglich. Damit können sowohl die St. Paul-Schüler ihren Durst stillen, als auch die Menschen aus der Nachbarschaft der Schule. Rund 30.000 Kinder und Erwachsene werden durch die Trinkwasseranlage Zugang zu sauberem und gesundem Wasser erhalten.

nph haiti und die Fondation St. Luc nutzen solche Trinkwasseranlagen bereits an mehreren Standorten erfolgreich, unter anderem im Kinderkrankenhaus  „St. Damien“ in Port-au-Prince. Von der Brunnenbohrung, über die Installation der Anlage, bis zur Errichtung der Trinkwasserhähne werden noch ungefähr drei Monate vergehen. Sven Graehl und Oliver Winzenried hoffen, dass sich möglichst viele Karlsruher an der Spendenaktion beteiligen, insbesondere auch, weil ihre beiden Unternehmen zusammen mit BOKELA, Hust und Herbold sowie 4L Management jede eingehende Spende verdoppeln. Die beiden Unternehmenslenker sind sich einig: „Wenn am Ende mehr als ein Brunnen dabei herauskommt, wäre das sehr erfreulich.“ nph haiti und die Fondation St. Luc betreiben in Haiti insgesamt 29 Schulen in Armenvierteln oder ländlichen Gebieten. Drei davon sind bereits mit einem eigenen Solarbrunnen ausgestattet. Auch die restlichen Schulen sollen einen eigenen Brunnen erhalten.

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nph Kinderhilfe - Hilfe für Kinder in Lateinamerika

Nadine Fissl

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit