Miranda hat in ihrem jungen Leben schon viele schlimme Erfahrungen sammeln müssen. Nach dem Erdbeben lebte sie alleine in einem der neu gegründeten Notlager. Weil sie dort nicht wirksam vor Übergriffen geschützt werden konnte, brachte ein Mitarbeiter das Mädchen zum Kinderhilfswerk ?Unsere kleinen Brüder und Schwestern?. Dort hat sich die 13-Jährige inzwischen gut eingelebt und, wohl zum ersten Mal in ihrem Leben, die Hoffnung auf eine gewaltfreie und chancenreiche Zukunft.
Miranda ist eines von rund 2.000 Kindern, die im Rahmen des pädagogischen Notfallprogramms ?Engel des Lichts? von Mitarbeitern des Kinderhilfswerks betreut werden. Mehr als 100.000 Euro monatlich braucht ?Unsere kleinen Brüder und Schwestern?, um Kinder aus den Notlagern und Erdbebenwaisen mit Essen, sauberem Wasser, Milch und Kleidung zu versorgen. Sternstunden e. V. unterstützt dieses Engagement mit einer Spende in Höhe von 250.000 Euro und schenkt diesen Kindern eine Zukunft.
Mirandas Lebensgeschichte ist traurig. Nach dem Tod des Vaters setzte sich die Mutter in die Dominikanische Republik ab. Die damals 10-Jährige übergab sie an Bekannte. In ihrer neuen Familie musste Miranda auf dem Boden schlafen, wurde geschlagen und zum arbeiten gezwungen. Nach dem Erdbeben vom Januar 2010 stand die kleine Haitianerin plötzlich ganz alleine da. In einem der zahlreich entstandenen Notlager fand sie Unterschlupf. Doch auch dort wurde sie mit Gewalt konfrontiert. Als ein Mitarbeiter auf das Mädchen aufmerksam wurde, hatte sie einen Bluterguss am Auge. Aus Sorge vor sexuellem Missbrauch brachte der Betreuer Miranda ins Babyhaus von ?Unsere kleinen Brüder und Schwestern?. In diesem geschützten Umfeld konnte die 13-Jährige ihre Traumata überwinden und sich als große Schwester rührend um die mehr als 40 Kleinkinder kümmern. Seit dem Start des Schuljahres, besucht Miranda eine neu aufgebaute Schule des Kinderhilfswerks und ist eine ausgezeichnete Schülerin.
Mirandas Schicksal ist in Haiti kein Einzelfall. Seit dem verheerenden Erdbeben vom Januar 2010, leben mehr als eine Million Menschen in Notunterkünften, viele davon sind Kinder. Sich um diese Kinder zu kümmern, war Alfonso Lèon ein Herzensanliegen. Der Mitarbeiter von ?Unsere kleinen Brüder und Schwestern?, der selbst in einem Kinderdorf der Organisation aufgewachsen ist, rief schon kurz nach dem Beben das pädagogische Notfallprogramm ?Engel des Lichts? ins Leben. Zu Beginn wurden die Kinder auf einem Freigelände nahe dem Rehabilitations- und Physiotherapiezentrum ?Kay St. Germaine? betreut. Weil der Bedarf so groß war, dehnte Alfonso Lèon das Programm schnell auf die Notlager aus. Bis September 2010 betreuten die 200 Helfer des Kinderhilfswerks regelmäßig an sechs Tagen in der Woche rund 2.000 Kinder. Dank dieser Beschäftigung konnten die Kinder für einige Stunden dem tristen Alltagsleben in den Notlagern entkommen und ihre traumatischen Erlebnisse verarbeiten.
Inzwischen haben die Mitarbeiter von ?Unsere kleinen Brüder und Schwestern? in Tabarre, einem Vorort von Port-au-Prince, eine neue Schule gebaut, in der Kinder des ?Engel des Lichts?-Programms unterrichtet werden, die in einem Notlager in der Nähe der Schule wohnen. Die anderen Kinder aus dem Programm besuchen sieben Schulen in der Nähe ihres Notlagers. All diese Kinder werden von Lehrern von ?Unsere kleinen Brüder und Schwestern? unterrichtet und erhalten täglich regelmäßige und gesunde Mahlzeiten. Sternstunden e.V. sichert mit seiner Spende die Versorgung dieser Kinder mit Nahrungsmitteln und sauberem Wasser.
Seit der Gründung im Jahr 1993 setzt sich Sternstunden, die Benefizaktion des Bayerischen Rundfunks, für Not leidende Kinder und Jugendliche ein. Die Fördermittel kommen überwiegend Kinderhilfsprojekten im In- und Ausland zugute. Die Förderung des ?Engel des Lichts?-Programm ist bereits die dritte Zusammenarbeit zwischen Sternstunden und ?Unsere kleinen Brüder und Schwestern?. Die Benefizaktion hatte bereits den Bau des Rehabilitations- und Physiotherapiezentrums ?Kay St. Germaine? mit 100.000 Euro gefördert. Direkt nach dem Erdbeben spendete Sternstunden 360.000 Euro an ?Unsere kleinen Brüder und Schwestern? und ermöglichte damit die Aufnahme von Erdbebenwaisen ins Kinderdorf. Dank der Hilfe von Sternstunden dürfen Kinder wie Miranda auf ein besseres Leben hoffen, abseits von Armut und Gewalt.
?Unsere kleinen Brüder und Schwestern? leistet seit 1988 Entwicklungshilfe in Haiti. Das Kinderhilfswerk hat in dem Inselstaat ein Kinderdorf, Schulen, Ausbildungswerkstätten sowie medizinische und therapeutische Einrichtungen aufgebaut. Im Rahmen von Nachbarschaftsprogrammen lieferten die Mitarbeiter schon vor dem Erdbeben Lebensmittel und sauberes Wasser in die Armenviertel oder bauten dort Straßenschulen auf. Diese und andere Aktivitäten wurden nach dem Beben noch ausgeweitet. Die Hilfe der Organisation erreicht inzwischen weit mehr als 100.000 Bedürftige. Neben Haiti ist das Kinderhilfswerk in Mexiko, Honduras, Nicaragua, Guatemala, El Salvador, der Dominikanischen Republik, Peru und Bolivien aktiv. 3.900 Kinder und Jugendliche leben in den Kinderdörfern, besuchen die Schulen, studieren oder absolvieren eine Ausbildung. Seit der Gründung der Organisation im Jahr 1954 durch Padre William Wasson, haben mehr als 16.300 Kinder und Jugendliche bei ?Unsere kleinen Brüder und Schwestern? ein neues Zuhause und eine liebevolle Familie gefunden.
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