Die Sturm- und Überschwemmungsopfer in Haiti warten verzweifelt auf Hilfslieferungen. Ein Team von ?Unsere kleinen Brüder und Schwestern? ist am Sonntagmittag (Ortszeit) in Jérémie angekommen. ?Eine geordnete Verteilung der mitgebrachten Hilfsgüter war ohne Polizeischutz nicht möglich. Die Menschen sind verzweifelt und jeder wartet auf Hilfe?, sagt Cassagnol Destiné, Mitarbeiter der Organisation, der den Transport begleitet. Haitianische Medien berichten von sieben Todesopfern durch Hurrikan Tomas. ?Wie viele Menschen von dem Unwetter betroffen sind, lässt sich momentan noch nicht sagen, da Dörfer von der Außenwelt abgeschnitten sind. Wir gehen aber von Zehntausenden aus?, sagt Destiné. Unterdessen breitet sich die Cholera weiter aus. Mehr als 500 Todesopfer hat die Infektionskrankheit schon gefordert. Fast 7.400 Menschen sind erkrankt.
Am Freitag zog Hurrikan Tomas über Haiti hinweg und verursachte in vielen Notunterkünften, Städten und Dörfern gewaltige Schäden. Besonders betroffen, so berichten Mitarbeiter aus Haiti, sind Les Cayes, Jérémie und Léogâne im Westen des Landes und Port-de-Paix im Norden. Am Sonntagvormittag ist ein sechsköpfiges Team des Kinderhilfswerks ?Unsere kleinen Brüder und Schwestern? in einem UN-Hubschrauber nach Jérémie aufgebrochen. Im Gepäck waren Medikamente, sauberes Wasser und Grundnahrungsmittel. ?Wir sind auf einem Gelände gelandet, das von der Polizei geschützt wird?, sagt Cassagnol Destiné. ?Rund 5.000 Menschen haben sich eingefunden, um wenigstens einen kleinen Teil der Hilfslieferungen abzubekommen.? Die Situation beschreibt der Haitianer als dramatisch.
Ein zweites Team der Organisation hatte sich mit einem Lastwagen bereits am Samstag auf den Weg nach Port-de-Paix gemacht. ?Die Kollegen sind aber bislang nicht angekommen, weil die Straßenverhältnisse schlecht sind, Flüsse unpassierbar und Brücken zum Teil nicht befahrbar?, beschreibt Destiné die Situation. Auch dieses Team will Hilfsgüter zu den Sturmopfern bringen. Mit dabei ist Richard Frechette, Arzt und Priester und zudem Leiter der Einrichtungen von ?Unsere kleinen Brüder und Schwestern? in Haiti. Wann genau die Helfer die betroffenen Regionen erreichen können, ist unklar.
Trotz aller Bemühungen der Gesundheitsbehörden und Hilfsorganisationen sind in den letzten Tagen weitere Menschen an der Cholera gestorben. Mehr als 500 Menschenleben hat die gefährliche Infektionskrankheit bereits gefordert. Die Zahl der Infizierten erhöhte sich auf fast 7.400. ?Unsere kleinen Brüder und Schwestern? bereiten sich in Port-au-Prince auf eine weitere Ausbreitung der Cholera vor. Auf dem Gelände nahe des Kinderkrankenhauses und des Familienhospitals wurden weitere Zelte errichtet, in denen Cholerakranke behandelt werden können. Mit der Hilfsorganisation ?Ärzte ohne Grenzen?, die in unmittelbarer Nähe ein Zelthospital betreibt, wurde ein Notplan erstellt. Alle diagnostizierten Cholerafälle werden zunächst im Zelthospital von Ärzte ohne Grenzen stationär aufgenommen. Sind deren Kapazitäten erschöpft, verbleiben die Patienten in den Zelthospitälern von ?Unsere kleinen Brüder und Schwestern?. Damit soll eine bestmögliche Isolation der Patienten erreicht werden, so dass die Krankheit sich nicht auf weitere Einrichtungen der Hilfsorganisation ausbreiten kann.
Durch die dramatische Entwicklung in Haiti, benötigen die Menschen und insbesondere die Kinder weitere Hilfe. Deshalb bittet ?Unsere kleinen Brüder und Schwestern? um Spenden auf das Konto 12000, BLZ 660 205 00 bei der Sozialbank Karlsruhe. Stichwort: Haiti. Im Spenden-Onlineshop kann unter http:www.MyGoodShop.org gezielt für die Nothilfe gespendet werden.
Seit 1988 engagiert sich ?Unsere kleinen Brüder und Schwestern? hin Haiti. Im Kinderdorf der Organisation leben rund 420 Kinder und Jugendliche, 250 weitere leben bei Familienangehörigen, werden aber von dem Kinderhilfswerk unterstützt. Das Kinderkrankenhaus ?St. Damien? und das Physiotherapie- und Rehabilitationszentrum ?Kay St. Germaine? gehören zu den modernsten Einrichtungen in ganz Haiti. Da ein Grundpfeiler für ein eigenständiges Leben eine gute Ausbildung und Lehre ist, hat die Organisation auch eigene Schulen und Ausbildungswerkstätten aufgebaut.
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