Der 20-jährige Joel hat eine Ausbildung zum Schweißer im nph-Kinderdorf abgeschlossen. Seitdem findet er immer wieder Anstellungen auf Baustellen. Die 17-jährige Veronica Carolina lebt noch mit ihrer Schwester im Kinderdorf. Sie möchte gerne Tourismus studieren. Die Nähausbildung ist ihr Plan B – sie kann künftig immer ihr eigenes Geld verdienen. Um Jugendlichen genau diese grundlegende berufliche Basis zu schenken, bietet das nph-Kinderdorf in Nicaragua in seinen Lehrwerkstätten eine Reihe von handwerklichen Ausbildungen in verschiedenen Berufsfeldern. Im Rahmen der Mittelschule besuchen Jugendliche, die älter als 14 Jahre sind, nachmittags die Kurse in den Werkstätten.
Der mittlerweile 20-jährige Joel hat bei nph in Nicaragua die Schweißerausbildung erfolgreich abgeschlossen. Ihm gefallen die Funken beim Schweißen.
Dieses sehr praktisch ausgelegte Lernmodell lehnt sich an die duale Ausbildung in Deutschland an und ist ausgesprochen erfolgreich, denn es schließt eine Lücke im Ausbildungs- und Studiensystem Lateinamerikas. Dort ist es für jeden Beruf erforderlich, eine Universität oder Schule zu besuchen, wenn man nicht als ungelernte Hilfskraft in prekärer Situation arbeiten will. Die vom Nicaraguanischen Technischen Institut INATEC zertifizierte und qualitativ hochwertige zweijährige Ausbildung in den nph-Lehrwerkstätten bietet also eine solide Basis für beruflichen Erfolg in folgenden Bereichen:
Mehr Tourismus führt zu wachsendem Bedarf an Hotels und anderen Gebäuden. Dies und die Modernisierung Nicaraguas bieten zahlreiche Arbeitsplätze für gut ausgebildete Schweißer. In der Schweißerwerkstatt lernen die Jugendlichen den Umgang mit bestimmten Geräten und Maschinen sowie das Erstellen und Reparieren verschiedener Objekte. Das Schweißerausbildung unterstützt das nph-Kinderdorf auch bei routinemäßigen Wartungs- und Bauprojekten.
Die Elektrowerkstatt bietet den Jugendlichen die Gelegenheit, einen sehr gefragten Beruf zu erlernen. Sie lernen, Leitungen zu legen und mit den üblichen Geräten und Maschinen umzugehen.
Die Schneiderausbildung erfüllt eine doppelt wichtige Funktion. Einerseits verschafft es den teilnehmenden Jugendlichen grundlegende Kenntnisse des Handwerks und bereitet sie auf eine Erwerbsarbeit vor. Sie trägt darüber hinaus dazu bei, dass alle Schülerinnen und Schüler die in Nicaragua obligatorische Schuluniform tragen können. Denn: Die Auszubildenden fertigen diese an.
In diesem Kurs lernen die Jugendlichen alle Stadien des Schuhmachens, vom Reparieren der Schuhe bis zur Herstellung neuer Schuhe. Schuhmacherei bietet gute Zukunftschancen für Jugendliche, die sich gegen eine Hochschulausbildung entscheiden. Darüber hinaus hilft die Schuhmacherausbildung dabei, die Jugendlichen aus dem nph-Kinderdorf mit Schuhen zu versorgen.
Das nicaraguanische nph-Kinderdorf liegt in Jinotepe, etwa 1,5 Stunden von der Hauptstadt Managua entfernt. Hier leben mehr als 200 Kinder im Dorf; mehr als 200 Kinder aus armen Familien in der Nachbarschaft besuchen die Schulen und Werkstätten ebenfalls. Im Jahr 2018 besuchten 126 Jugendliche die Lehrwerkstätten; für 2019 sollen es 140 sein.
Der Bedarf ist hoch. Das zeigen auch die offiziellen Zahlen: Die Arbeitslosenrate liegt in Nicaragua bei 4,4 Prozent, bei Jugendlichen mehr als doppelt so hoch. Allerdings arbeiten mehr als die Hälfte der Jugendlichen im informellen Sektor, sind also nicht ins Sozialsystem eingebunden und unterliegen keinen staatlichen Kontrollen. Mädchen arbeiten häufig unter schlechteren Bedingungen als Jungen. Es ist also wichtig und sinnvoll, den jungen Leuten mit einer soliden Ausbildung den Weg in eine gute Arbeit zu ebnen. So können sie später für sich und für ihre Familien Verantwortung übernehmen.
Besonders für junge Frauen ist eine gute Ausbildung wichtig und sinnvoll, weil sie noch stärker von Arbeitslosigkeit betroffen sind als männliche Jugendliche.
Vielen Dank an alle Spender!
Einige Fakten über Nicaragua:
Einwohner: 5 907.881
Durchschnittliches Monatseinkommen: 139,06 €
Human Development Index: Rang 132
Verantwortlich in Nicaragua
Mit 15 Jahren kam Marlon zu nph honduras. Später studierte er an der Universität von Arizona, USA. Anschließend begann er, bei nph nicaragua zu arbeiten. Dort lernte er seine Frau kennen, mit der er zwei Kinder hat. Heute leitet er das Kinderdorf in Nicaragua.
E-Mail an Marlon VelasquezDoch der Betrieb der Werkstätten muss Jahr für Jahr neu finanziert werden. Jeder Betrag, den Sie geben, ist eine Investition in die Zukunft der Jugendlichen und somit in die Zukunft Lateinamerikas.