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Nicht mehr mit den Freunden kicken, nicht mehr zur Schule gehen – während der Quarantäne war im Kinderdorf von nph in Peru alles anders.

Nach der Quarantäne: Die Freude kehrt zurück ins Kinderdorf

Nicht mehr mit den Freunden kicken, nicht mehr zur Schule gehen – während der Quarantäne war im Kinderdorf von nph in Peru alles anders. Eine freiwillige Helferin berichtet vom Alltag der Kinder und Jugendlichen.

Update vom 17.08.2020: Erneute Ausgansgsperren in Peru

Nachdem die Zahl der Neuinfektionen im Juni zurückgegangen war, hatte die Regierung eine Lockerung der strengen Maßnahmen beschlossen. Doch seit Juli klettern die Covid-19-Erkrankungen wieder rasant, sodass die Regierung erneut Ausgangssperren in der Zeit von 22 Uhr bis 4 Uhr beschloss. Auch sind private Treffen in Privatwohungen an allen Tagen untersagt. Seit dem 16. August gibt es sogar sonntags eine komplette Ausgangssperre und die Nutzung von Privatfahrzeugen ist sonntags verboten.“

Ausgangssperren in Peru

Mónica San Martín Brender unterstützt nph in Peru als freiwillige Helferin. Sie hat aufgeschrieben, wie sie das Leben im nph-Kinderdorf mit der Ausgangssperre erlebt.

Mehr als 100 Tage sind vergangen, seit die peruanische Regierung wegen der Coronapandemie den Notstand ausgerufen und die Quarantäne verhängt hat. Hier in Peru sind die am stärksten von der aktuellen Notsituation betroffenen Kinder diejenigen in unsicherer Lebenssituation: Kinder, die zuhause Gewalt und Misshandlungen erlebt haben. Über 100 solcher Kinder und Jugendliche leben bei nph in Peru, im Kinderdorf Casa Santa Rosa südlich der Hauptstadt Lima.

Virtuell lernen, Ansteckung vermeiden

Bevor das Coronavirus nach Lateinamerika kam, verbrachten die Kinder häufig Zeit draußen – auch außerhalb der Casa Santa Rosa. Sie trafen sich zum Spielen, zum Fußballspielen, gingen spazieren oder besuchten Sonntags die Messe. Manche Kinder besuchten auch am Wochenende ihre Herkunftsfamilien. Diese Aktivitäten waren – und sind – wichtig für ihre Entwicklung. Die Kinder genossen es, rauszukommen.

Vieles hat sich von einem Moment auf den anderen komplett verändert, seit die Quarantäne verhängt wurde. Die Kinder müssen auf viele der Aktivitäten, die ihnen Freude bereiten, verzichten. Sie können ihre Verwandten nicht besuchen, sondern nur mit ihnen telefonieren. Der Schulbesuch war natürlich auch gestrichen; die Kinder und Jugendlichen bleiben auf dem Gelände des Kinderdorfs und lernen virtuell. Das nph-Team in Peru stellte sich der ungewohnten Situation und erklärte den Kindern auf altersgerechte Weise, was es mit dem Virus auf sich hat und welche Gefahren eine Ansteckung mit sich bringt. Sie überzeugten davon, dass es wichtig ist, die Quarantäne zu beachten und Ansteckungen unbedingt zu vermeiden.

Erzieherinnen und Erzieher sind auch als Lehrer gefordert

Erzieherinnen und Erzieher sind auch als Lehrer gefordert

Die Erzieherinnen und Erzieher hatten während der 100-tägigen allgemeinen Quarantäne neue, zusätzliche Aufgaben. So halfen sie ihren Schützlingen beim virtuellen Lernen und bei den Schulaufgaben.

Doch nicht nur für die Kinder und Jugendlichen bedeutete Covid-19 eine große Veränderung, auch für ihre Erzieherinnen und Erzieher. Die mussten nicht nur ihre normalen Aufgaben erfüllen – plötzlich mussten sie als Lehrer einspringen und die Kinder beim Lernen unterstützen. Außerdem mussten sie den Tagesablauf der Kinder neu organisieren – mit genug Zeit zum Lernen, aber auch zum Spielen und für Freizeit im Haus, um das Spielen draußen zu ersetzen. Die neuen Aufgaben und die zusätzliche Verantwortung für die Erzieherinnen und Erzieher brachte Herausforderungen und Erschöpfung mit sich. Auch für die Kinder und Jugendlichen bei nph in Peru war die Zeit in der Quarantäne nicht einfach. Die meisten von ihnen begegneten der Situation mit Ruhe und Geduld, aber einige fühlten sich auch ängstlich und traurig.

Kinder sorgen sich um ihre Herkunftsfamilien

In den Zusammenkünften, die die Erzieher organisierten, öffneten manche der Kinder ihr Herz und schrieben auf, was sie fühlten und dachten. Insbesondere zwei Jungen, Diego und Fernando, fanden Worte für das, was in ihnen vorging. So schrieb Diego: „Ich war sehr traurig und besorgt um meine Familie, weil ich sie nicht besuchen kann. Aber dann habe ich mich beruhigt, weil unsere Erzieher uns erklärt haben, dass wir mit der Familie telefonieren können.“ Fernando gab zu, auch Angst gehabt zu haben. Er schrieb: „Ich war traurig, weil ich meine Familie und Freunde nicht sehen kann.

Manche Kinder machten sich auch Gedanken um ihr Wohlbefinden. Paola schrieb: „Wir fragen uns, ob wir vielleicht nicht genug zu essen haben werden“, drückte aber auch ihre Dankbarkeit gegenüber den Spendern und Firmen aus, die helfen. Cinthia fand ebenfalls Worte der Freude und Dankbarkeit für Spenden, die die Kosten für Nahrung und Sicherheit decken.

Nach der Ausgangssperre: Neue Routinen, enge Verbundenheit

Nach der Ausgangssperre: Neue Routinen, enge Verbundenheit

Zum Fußballspielen mussten die kleinen Kicker auf dem Gelände des Kinderdorfs bleiben und getrennt nach Wohnhäusern spielen, um Ansteckungen zu vermeiden.

Mittlerweile ist die Quarantäne aufgehoben und wir bei nph spüren, dass uns das Erlebte verändert hat. Wir sind enger zusammengerückt und bereit, die Zukunft anzugehen – was auch immer sie für uns bereithalten mag. Die Kinder und Jugendlichen haben sich daran gewöhnt, Zeit gemeinsam in ihren Gruppen zu verbringen, Fußball zu spielen, Filme zusammen anzusehen, Brettspiele zusammen zu spielen. Manche Kinder haben Instrumente erlernt, andere haben ihren eigenen Gemüsegarten in der Nähe ihres Hauses auf dem Gelände des Kinderdorfs angelegt. Die Kinder von nph in Peru haben die Freude wieder entdeckt, aber das Virus und die Ansteckungsgefahr sind noch immer da. Die Fallzahlen steigen täglich in einigen Vierteln der Hauptstadt, in andern Regionen sinken sie ein bisschen. Deshalb gilt für uns: Auch wenn die Quarantäne aufgehoben ist, halten wir uns an die Abstandsregeln, um uns vor Ansteckung zu schützen.

Spenden haben das Überleben gesichert – mehr Hilfe wird gebraucht

Spenden haben das Überleben gesichert

Mithilfe von Spenden konnte nph seine Schützlinge auch während der Ausgangssperre gut mit Lebensmitteln und medizinischer Betreuung versorgen.

Rafael Arce, der Leiter von nph in Peru, drückt den Menschen und Firmen besonderen Dank aus, die mit ihren Spenden und ihrer Unterstützung dafür gesorgt haben, dass sich die Kinder und Jugendlichen bei nph auch in schwierigen Zeiten gut entwickeln und ihren Weg gehen können. Er sagt: „Als Direktor von nph Peru bin ich verantwortlich für das Wohlergehen der Kinder und Jugendlichen. Es gab Momente, in denen ich mich niedergeschlagen und hilflos gefühlt habe, denn ich wusste ja, dass ich jedes der Kinder mit Nahrung und Gesundheitsvorsorge versorgen muss. All das war dann möglich dank der Spenden. Gemeinsam mit den Kindern, Jugendlichen, Erziehern und anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern möchte ich noch einmal danke sagen für die Gesten von Wohltätigkeit und Menschlichkeit. Besonders in den schwierigen Zeiten der Pandemie waren sie wertvoll für uns.

Helfen Sie mit, die Kinder von nph in Peru weiterhin sicher durch die Pandemie zu bringen. Aufgrund der gestiegenen Preise für Lebensmittel und der hohen Nachfrage nach Schutzausrüstungen brauchen die Kinderdörfer mehr Unterstützung denn je. Vielen Dank!

Die Namen der Kinder wurden geändert, um ihre Identität zu schützen.

Paten sichern Zukunft


Die Patenschaft für ein einzelnes Kind ist die direkteste und persönlichste Art, sinnvoll und wirksam zu helfen.

Es gibt nichts Schöneres als ein Kind an der Hand zu nehmen und auf seinem Weg in die Zukunft zu begleiten. Als Pate sind Sie nicht nur ein Teil dieser Entwicklung, Sie sind auch ein Teil im Leben Ihres Patenkindes.
 

  • Persönliche Beziehung zu Ihrem Patenkind
  • Foto und Lebensgeschichte Ihres Patenkindes
  • Jährliches, aktuelles Foto und Informationen zur Entwicklung des Kindes
  • Übersetzung Ihres persönlichen Briefes an Ihr Patenkind


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